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Bodenbelag für Kuhstall: Welche Möglichkeiten gibt es?

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Der passende Boden im Kuhstall trägt maßgeblich zum Wohlbefinden der Tiere bei. Bis heute sind Beton und Einstreu, Spaltenböden oder Gummimatten die Klassiker. In der modernen Groß-Kuhhaltung sind Ställe oft passend für Entmistungsroboter ausgelegt.

Bodenbelag für den Kuhstall: Gemütlich, sicher und hygienisch

Kühe sind Wohlfühl-Tiere und legen sich im Stall oft und gerne hin. Dazu müssen die Tiere auf einem Stallboden jederzeit sicher und rutschfrei stehen. Der dritte, wichtige Aspekt ist der Mist beziehungsweise die Ablauf-Möglichkeiten für Kot und Urin. Kühe kommen mit einem Betonboden in der Regel sehr gut klar, zum Komfort der Tiere sollte der mit einer gemütlichen und im Winter wärmenden Schicht Stroh belegt werden.

Das Stroh saugt zudem den Urin auf und schützt die Tiere vor Verschmutzungen, wenn regelmäßig gemistet wird. Oft verzichten Landwirte und Hobby-Kuhhalter heute auf die Einstreu und verwenden stattdessen Gummi-Liegematten für die Tiere. Spezielle Spaltenböden sind so ausgelegt, dass sich zwischen den Bodenlatten Spalten befinden, durch die Urin und Kot von der Oberfläche des Bodens in ein darunterliegendes abführendes System geleitet werden.

Betonboden

Die überwiegende Anzahl aller Kuhställe ist mit einem einfachen Betonboden versehen. Der Boden darf nicht zu glatt, aber auch nicht zu rau sein, keine scharfen Kanten und keine „Fallen“ haben, in denen sich die Tiere mit ihren Klauen verhaken können. Bei der Neueinrichtung eines Kuhstalls ist der Betonboden die kostengünstigste Lösung. Die Böden sollten von Fachbetrieben ausgeführt werden, die sich mit den Bedürfnissen von Kühen und der Landwirtschaft auskennen. Betonböden werden mit einem bestimmten Gefälle in den Kuhstall eingezogen. Dieses gewährleistet den Abfluss von Urin und teilweise auch des Kotes.

Die Oberfläche des Betonbodens muss leicht zu reinigen sein. Bei Renovierungsarbeiten im Kuhstall können alte Betonböden aufgefrischt und ausgebessert oder vollständig erneuert werden. Ist die Substanz des alten Bodens noch gut, bringen Fachbetriebe nach einer gründlichen Reinigung eine neue Oberschicht auf und gleichen Unregelmäßigkeiten oder Löcher aus. Wer seinen Betonboden im Kuhstall selbst einbringen möchte, sollte unbedingt fachliche Informationen (passende Betonarten, Körnung, Oberflächengestaltung, kuhfreundliches Gefälle usw.) einholen. Die gibt es unter anderem bei landwirtschaftlichen Vereinigungen oder den Landwirtschaftskammern.

Spaltenböden

Spaltenböden sind praktisch für das Ausmisten, erfordern aber eine gewisse Vorkonstruktion beziehungsweise einen passenden Unterbau. Sie neu in einen Kuhstall einbauen zu lassen, ist kostenintensiver als ein einfacher Betonboden. Traditionell waren Spaltenböden aus Holz, doch heute gibt es insbesondere für die Kuhhaltung zahlreiche Fertig-Spaltenboden-Elemente aus widerstandsfähigem Beton. Spaltenböden sollten eingestreut werden, da sie sonst bei größerem Kot- und Urin-Aufkommen unangenehm und rutschig werden. Holzböden werden heute kaum noch in Neubauten eingebracht. Bestehende Holz-Spaltenböden müssen gut gewartet werden, da Hölzer morsch werden und brechen können, wodurch das Verletzungsrisiko für die Kühe steigt.

bodenbelag kuhstall
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Gummimatten in der Kuhhaltung

Gummimatten oder Liegematten sind beliebte Alternativen zu klassischer Einstreu und kommen gerne dort zum Einsatz, wo große Mist-Aufkommen aus Stroh und Spänen vermieden werden sollen. Die Gummimatten sind sehr weich und bieten Kühen einen hohen Liegekomfort. Die Gelenke der Tiere werden optimal unterstützt und es kommt zu weniger Liege- oder Druckflächen sowie Unfällen beim Aufstehen oder Abliegen.

Selbst wenn sich auf den Matten etwas Kot und Urin befinden, bieten sie den Tieren meistens noch genug Halt und einen sicheren Stand. Die Matten werden ebenfalls mit Wasser abgespritzt und so optimal gereinigt. Bei den Matten muss hauptsächlich zur warmen Jahreszeit darauf geachtet werden, dass sich unter den Matten keine Insekten ansammeln. Speziell, wenn die Matten auf unebene Böden gelegt werden, können sich Pfützen und Mist-Ansammlungen unter den Matten bilden.

Kuhstall mit Naturboden: Hygieneproblem!

Vielleicht hat der ein oder andere Hobby-Kuhhalter ein traditionelles, ländliches Anwesen erworben und findet dort noch einen Stall oder eine Räumlichkeit vor, in der es einen Naturboden gibt. Das kann zunächst verlockend sein, doch die Idee, dass der Urin durch den Naturboden abfließt oder „verarbeitet“ wird, geht selbst bei der Haltung von nur einer oder einigen, wenigen Tieren nicht auf.

Naturböden werden durch die Belastung mit Kot und Urin sehr schnell so stark verunreinigt, dass das komplette Erdreich überlastet ist, stinkt und Insekten sowie Keime anzieht. Daran ändert auch eine dicke Schicht Einstreu nichts. In Räumlichkeiten mit Naturboden, die der Kuhhaltung dienen sollen, muss ein nach unten zu einhundert Prozent dichter, sicherer, hygienischer und tiergerechter Estrich- beziehungsweise Betonboden eingezogen werden.

Gepflasterter Kuhstall

Ställe mit Pflastersteinen oder Böden aus großen Steinplatten sind heute auch fast nur noch in historischen Gebäuden oder alten landwirtschaftlichen Anlagen zu finden. Solche Böden können sehr robust und selbst ein Jahrhundert nach ihrer Errichtung noch dicht und tierfreundlich sein. Pflastersteine werden über die Dauer der Nutzung glatt poliert und können für die Tiere zu rutschig werden. Hier sind Gummimatten eine optimale Lösung.

Alte Steinplatten und Pflastersteine weisen auch mal ganz gerne Beschädigungen, Kanten, Risse, Spalten oder Dellen auf. Hier kommt es auf den Einzelfall an, ob die Zustände für die Tiere noch sicher und freundlich sind und ob Ausbesserungsarbeiten nötig und möglich sind. Grundsätzlich ist ein guter Stein- oder Pflasterboden dem Betonboden ebenbürtig und verbreitet oft mehr Charme. Wer neu einen Steinboden in den Kuhstall einbauen möchte, muss allerdings mit weit höheren Kosten rechnen, außerdem sind nicht alle Arten von Steinen für die Tierhaltung geeignet.

Spezialböden für Entmistungsroboter

Glücklich ist, wer einen Entmistungsroboter hat! Diese Helfer sind in industriellen Kuhhaltung nicht mehr wegzudenken. Wer ein solches System für seinen Kuhstall in Betracht zieht, braucht entweder eine Stallanlage, die für die Roboter befahrbar ist, muss bestehende Anlagen entsprechend umbauen oder aber einen Neubau von Beginn passend für gängige Entmistungsroboter anlegen.

Bodenbelag für Kuhstall: Unser Fazit

Der perfekte Kuhstallboden ist nach unten zu einhundert Prozent dicht, gut begehbar für Mensch und Tier und leicht zu reinigen. Kühe bevorzugen in der Regel Betonböden mit einer Einstreu aus Stroh oder Spänen, kommen aber auch mit Gummimatten gut zurecht. Spaltenböden aus Beton und mit Einstreu sind ebenfalls komfortabel und hygienisch, während klassische Spaltenböden aus Holz unhygienisch und unsicher sein können. Großbetriebe sollten bei Planungen rund um den Kuhstall und passende Bodenbeläge den Einsatz von Entmistungsrobotern in die Konzipierung mit einbeziehen.

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