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Kesseldruckimprägniertes Holz streichen: Tipps und DIY-Anleitung

Kesseldruckimprägniertes Holz streichen
Carlos andre Santos/shutterstock.com

Die Kesseldruckimprägnierung ist ein chemisches Verfahren zum Holzschutz, das darauf abzielt, das Holz vor holzzersetzenden Schädlingen zu schützen und seine Haltbarkeit im Außenbereich zu verlängern. Doch wie wird kesseldruckimprägniertes Holz hergestellt? Obwohl es verschiedene Varianten der Kesseldruckimprägnierung gibt, bleibt das Grundprinzip stets dasselbe: Durch die Erzeugung eines Vakuums in einem Behälter wird Feuchtigkeit aus dem Holz entfernt, danach werden Holzschutzmittel in das Holz gepresst.

Im Rahmen der Imprägnierung erfolgt ein Eintauchen des Holzes in eine Lösung, die tief eindringende Mengen an Bor und Kupfer enthält. Auf diese Weise ist das kesseldruckimprägnierte Holz nach einer Fixierzeit vor Insekten und Pilzen geschützt. Es kann ein Zeitraum von ein bis zwei Jahren verstreichen, bis das Holz eine geeignete Restfeuchte für das Auftragen von Farbe erreicht. Ein Anstrich zu einem früheren Zeitpunkt führt normalerweise nicht zu erfolgreichen Ergebnissen.

Wie kann man kesseldruckimprägniertes Holz streichen?

Häufig greift man auf kesseldruckimprägniertes Holz zurück, um die Lebensdauer des Materials zu erhöhen. So beispielsweise bei Spielgeräten, die im Freien stehen, Zäunen, Carports oder auch Lärmschutzwänden. Die Hauptfunktion der Kesseldruckimprägnierung liegt im Schutz vor Insekten und Pilzbefall. Einflussfaktoren wie Sonneneinstrahlung und Feuchtigkeit werden allerdings nicht davon abgehalten, dem Holz zu schaden. Selbst kesseldruckimprägniertes Holz erfordert daher im Laufe der Jahre eine zusätzliche Behandlung.

Da die Einwirkung von Witterung und UV-Strahlung auch kesseldruckimprägniertes Holz betrifft, verblasst die Holzoberfläche im Laufe der Zeit. Diesem Effekt kann man entgegenwirken, indem man das KDI-Holz mit einem speziellen Holzpflege-Öl behandelt. Im Fachhandel werden Pflegeöle in grüner oder brauner Farbe angeboten. Nach dem Auftragen dieser pigmentierten Pflegeöle erscheint das kesseldruckimprägnierte Holz wieder wie neu.

Nur ausreichend trockenes Holz streichen

Es empfiehlt sich, kesseldruckimprägniertes Holz erst dann zu streichen, wenn die Restfeuchte des Holzes weniger als 15% beträgt und die Imprägniermittel nicht mehr ausgewaschen werden. Die Restfeuchte kann mit einem handelsüblichen Messgerät einfach ermittelt werden.

tisch steichen
Amani A/shutterstock.com

Für den Anstrich eignen sich im Prinzip sämtliche Lasuren oder Holzöle, die einen Schutz vor UV-Strahlen, Insekten und Pilzen bieten. Das Holz benötigt teilweise bis zu zwei Jahren, um ausreichend auszutrocknen und kann im Anschluss problemlos gestrichen werden, sofern man einige Besonderheiten beachtet. Im Kesseldruckverfahren wird das saugfähige, weiche Nadelholz intensiv befeuchtet. Wenn eine frühere und schnellere Farbgebung, wie zum Beispiel Weiß, gewünscht wird, kann die Verwendung von gebeizter und geölter Kiefer als Alternative in Betracht gezogen werden.

Je älter das Holz, desto einfacher der Anstrich

Ist geplant, die Farbe von kesseldruckimprägniertem Holz zu verändern, sollte in jedem Fall nach altem, gut gelagertem Holz gesucht werden. In diesem Fall könnte die Anschaffung eines gebrauchten Jägerzaunes sinnvoller sein als die eines neuen, da er ohnehin umgestaltet wird. Im Allgemeinen empfiehlt es sich, stark pigmentierte Lasuren zu verwenden und diese in einer dickeren Schicht aufzutragen.

Die Wahl des richtigen Mittels zum Streichen

Vor dem Streichen von kesseldruckimprägniertem Holz sollte man sich zunächst über die gewünschten Eigenschaften des Anstrichs Gedanken machen. Der Anstrich kann dazu dienen, die Schutzwirkung der Kesseldruckimprägnierung aufzufrischen oder das Holz optisch aufzuwerten. In der Auswahl des geeigneten Produkts kann der Anstrich auch mehrere Funktionen erfüllen.

  • Auffrischen und Wiederherstellen des Schutzes gegen Pilze, Getier und Schimmel
  • Renovieren verwitterter Oberflächen
  • Schutz vor intensiver Sonneneinstrahlung
  • Reparatur von Rissen, Rauhheiten und Fugen

Als Farben werden am besten Lasuren verwendet, während Holzöle geeignete Pflegemittel sind. Besonders an Bohrlöchern, Rissen oder Schnittstellen entfalten diese zusätzlich ihre schützende Wirkung. Lasuren und Öle sind im Handel auch als Kombinationslösungen verfügbar, die einerseits Schutz und Pflege bieten, andererseits auch Farbe verleihen können.
Holzöle werden in ihrer reinen Form als Schutzmittel verwendet, die keinerlei zusätzliche Färbung mit sich bringen. Wenn Holz geschnitten und darin gebohrt wird, entstehen Unebenheiten an der Oberfläche, für die grundsätzlich eine Anwendung von Holzöl empfohlen wird.

holzfarbe
Miljan Zivkovic/shutterstock.com

Der Holzkern wird in der Regel nicht von der Imprägnierung erreicht, wodurch Schnitte und Bohrlöcher ungeschützte Teile des Holzes freilegen können. Wenn der Anstrich zu früh aufgetragen wird, haftet die Lasur einerseits nicht richtig und neigt zum absplittern, andererseits können Salzrückstände, die in den Imprägnierungsmitteln enthalten sind, die Farbschicht in ihrer Erscheinung erheblich beeinträchtigen. Deutlich zu knapp bemessen ist in jedem Fall die Trockenzeit des kesseldruckimprägnierten Holzes von sechs Wochen, die von Herstellern meist als notwendig angegeben wird.

Kesseldruckimprägniertes Holz streichen: Die Vorbereitung

Das zu streichende Holz wird lediglich abgebürstet und nicht mechanisch abgeschliffen. Ausblühungen müssen entfernt werden, Patina hingegen wird auf der Oberfläche belassen. Anschließend wird die gewünschte Lasur getestet und das Einzieh- und Saugverhalten beobachtet. Wird der Anstrich vom Holz nicht angenommen, muss noch gewartet werden.

Die Faserrichtung

Beim Anstrich von druckimprägniertem Holz kann die Ausrichtung der Fasern ein Problem darstellen. Die aufgetragene Lasur folgt dem Weg des geringsten Widerstands. Dieses Verhalten ähnelt dem der unter Druck eingebrachten Imprägniermittel. Die Lasur sammelt sich entlang dieser Bahnen an und betont nicht die Maserung oder Textur des Holzes, sondern vielmehr die Verteilung der enthaltenen Borsalze oder Kupfersulfate.

Um diesen Effekt zu umgehen oder die Lasur besser zu verteilen, können „Lasurnester“ verwendet werden. Bei dieser anspruchsvolleren Technik werden in einem ersten Schritt gezielt kräftige „Flecken“ auf die Oberflächen aufgetragen. Im zweiten Schritt werden zwischen diesen Flecken weitere Tupfer gesetzt. Abschließend wird der Schlussanstrich gleichmäßig und streichend durchgeführt.

Unser Fazit

Im Prinzip muss kesseldruckimprägniertes Holz gar nicht gestrichen werden, da es bereits mit Schutzmitteln behandelt wurde und oft auch leicht eingefärbt ist. Soll das Holz jedoch nach Jahren im Freien wieder in ein ansprechendes Erscheinungsbild verwandelt oder von Anfang an in einer anderen Farbe gestaltet werden, so ist dies nach entsprechender Trockenzeit und mit den passenden Lasuren oder Ölen kein Problem.

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