Sie möchten Ihren Gemüsegarten auf ökologische Art und Weise düngen sowie frei von Schädlingen halten? Dann ist die Brennnesseljauche genau die richtige Wahl! Wie Sie diese ganz einfach herstellen und verwenden können, erklären wir in diesem Artikel.
Sollte man Brennesseljauche unverdünnt anwenden?
Brennnesseljauche wirkt intensiv, da die Blätter ihre Wirkstoffe voll an das Wasser abgegeben haben. Aus diesem Grund verdünnt man sie vor der Anwendung an Pflanzen im Verhältnis 1:20 mit Wasser. So nehmen die zarten Pflanzenteile keinen Schaden. Doch eigenen sich die Wirkmittel der Brennnessel auch dazu, die Zersetzung Ihres Komposthaufens zu beschleunigen. Hierbei können Sie die Jauche unverdünnt anwenden. Wenn Sie den Kompost regelmäßig damit überbrausen, helfen die in ihr enthaltenen emsigen Mikroorganismen bei der Zersetzung. Das funktioniert besonders gut bei Komposthaufen mit einem Anteil an Laub.
Die Wunderwaffe Brennnessel
In der Regel ist sie im Garten ein nicht gern gesehener Gast. Die Rede ist von der Brennnessel. Unschön anzusehen und borstig gilt sie dennoch als kostenlose Geheimwaffe, um den Wuchs Ihrer Pflanzen zu unterstützen und Schädlinge von Ihnen fernzuhalten. Das ermöglicht sie durch ihre Wirkstoffe. Zum Einen verfügt sie über einen hohen Gehalt an Kieselsäure. Diese fördert die Bildung von Pflanzengewebe. Obst und Gemüse wachsen also schneller und werden am Ende größer. Zum anderen mögen Ungeziefer wie weiße Fliegen, Spinnweben und Läuse den Duft von Brennnesseln überhaupt nicht. Darum bleiben sie ihren Früchten fern und dieses wird von Parasiten und ihrem Fraß verschont, damit Sie eine reiche Ernte haben.
Brennesselsud oder Brennesselbrühe?
Um zu klären, ob Sie besser Sud oder Jauche verwenden, sollten wir zunächst die Unterschiede zwischen den beiden Methoden beleuchten. Ein Unterschied liegt in der Art der Herstellung. Einen Brennnesselsud können Sie schnell herstellen, indem Sie die Blätter mit kochendem Wasser übergießen und die daraus entstandenen Mischung für 24 Stunden stehen lassen. Die Herstellung von Brennnesseljauche nimmt wesentlich mehr Zeit in Anspruch. Die Blätter müssen für etwa zwei Wochen in Wasser gären. Da sie letztendlich aber wesentlich effektiver wirkt als ein Sud und viel länger verwendbar ist, wollen wir uns in diesem Text auf die Jauche konzentrieren.
Was benötigt man zur Herstellung von Brennnesseljauche?
Für die Herstellung von Brennnesseljauche benötigen Sie:
- Einen Eimer mit etwa 10 Liter Fassungsvermögen (dieser sollte nicht aus Metall bestehen),
- ein Kilogramm Brennnesseln (diese sollten Sie pflücken, bevor die Pflanzen ihre Blüten hervorgebracht haben.),
- 10 Liter Wasser (am besten eignet sich Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser.),
- eventuell eine Handvoll Steinmehl, Lehmerde oder Kompost,
- einen luftdurchlässigen Sack (beispielsweise aus Jute),
- ein Sieb oder Trockentuch,
- einen Filter.
So bereiten Sie die Jauche zu
Schneiden Sie zuerst die Brennnesselblätter in kleine Stücke und füllen Sie sie in ein Gefäß. Hierzu eignet sich ein Plastikeimer. Geben Sie nun das Wasser dazu und rühren Sie alles sorgfältig um. Sie können nun daran gehen, der Masse etwas Steinmehl, Lehmerde oder Kompost zuzugeben. Das verringert den starken Geruch. Mit dem Sack decken Sie danach alles ab und lassen die Masse etwa zwei Wochen lang stehen. Rühren Sie sie während dieser Zeit einmal am Tag um.
Wenn keine Blasen mehr aufsteigen, ist die Brennnesseljauche fertig. Entfernen Sie jetzt noch die Reste der Pflanzen mithilfe eines Siebs oder Trockentuchs und verdünnen Sie sie gegebenenfalls mit Wasser im Verhältnis 1:20. Dann füllen Sie sie mithilfe eines Filters in eine Sprühflasche. Das Verdünnen ist notwendig, wenn Sie den Wuchs von Nutzpflanzen anregen oder diese von Schädlingen freihalten wollen. Wollen Sie sie zur Beschleunigung der Zersetzung auf dem Kompost verteilen, können Sie die Brennnesseljauche unverdünnt anwenden.
Unverdünnt oder nicht? Folgende Pflanzen können Sie mit der Brennesseljauche unterstützen
Die Brennnessel enthält ein hohes Maß an wertvollen Nährstoffen wie Kalium, Natrium, Stickstoff sowie wichtige Vitamine und Spurenelemente. Sie kann daher als natürlicher Dünger für fast alle anderen Pflanzen angewandt werden. Vorsichtig sollte Sie dennoch bei der Anwendung an Erbsen, Salaten und Kohl sein. Bei Blumen und Blütengehölzen sollten Sie die Jauche mit dem Erscheinen der ersten Knospen absetzen, da der hohe Stickstoffgehalt den entstehenden Blättern schaden könnte. Vermeiden Sie beim Düngen mit Brennnesseljauche außerdem eine direkte Sonneneinstrahlung.
Nun hoffen wir, dass wir Ihnen alles Wichtige zur Herstellung und zum Umgang mit Brennnesseljauche erklärt und dass Sie Gefallen an dem kostenlosen und ökologischen Dünger aus der Natur gefunden haben.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit Ihren Pflanzen sowie Erfolg bei der Ernte!